Zweite Impfdosen nicht länger zurückhalten
Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat von der Landesregierung einen Kurswechsel gefordert und dazu aufgerufen, mehr Anstrengungen auf die erste Impfung gegen das Corona-Virus zu legen. „Im Vergleich der Bundesländer steht Hessen nicht gut da, weil bislang eine Dosis für den zweiten Impftermin zurückgelegt wird. Allerdings entfaltet nach Erkenntnis von Fachleuten schon die erste Dosis eine gewisse Schutzwirkung, sodass mindestens die Krankheitsverläufe weniger schwer sind. Gerade vor dem Hintergrund der hohen Todesraten von Altenheimbewohnern und immer noch vielen Corona-Ausbrüchen in den Einrichtungen ist es umso wichtiger, dort und auch bei den weiteren Menschen der ersten Priorisierungsgruppe auf eine schnelle erste Impfung zu setzen“, erklärt Pürsün. „So lange aus dieser Gruppe nicht alle geimpft sind, bei denen es gesundheitlich möglich ist und die eine Impfung wünschen, geimpft sind, ist das Zurückhalten der zweiten Dosen eine politische Fehlentscheidung – gerade weil so wenig Impfstoff verfügbar ist, ist es wichtig, bereits ein gewisses Schutzniveau zu erzielen“, meint Pürsün. „Die Landesregierung hätte den Altenheimen von Anfang an mehr Aufmerksamkeit widmen müssen.“
Pürsün ergänzt: „Der Impfstoff aus den zurückgelegten Dosen von Biontech und Moderna muss jetzt schnellstmöglich zu den Menschen kommen und verimpft werden. Der für Menschen bis 64 Jahre neu hinzugekommene Astra-Zeneca-Impfstoff sollte von Anfang an ohne Rückstellungen verabreicht werden, zumal hier die Zweitimpfung ohnehin erst nach neun bis zwölf Wochen vorgesehen ist.“