AWO-Skandal

Im Skandal um Verbände der Arbeiterwohlfahrt nimmt Yanki PÜRSÜN, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, auch die Landesregierung in die Pflicht: „Das Land muss sicherstellen, dass verbandsinterne Aufsichtslücken erst gar nicht entstehen und Steuergeld nicht missbraucht werden kann.“ Das Thema habe mittlerweile das Land und den Landtag erreicht – schon allein dadurch, dass offenkundig drei Verbände betroffen seien: die AWO-Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden sowie der Bezirksverband Hessen-Süd, dem vorgeworfen wird, seiner Kontrollpflicht nicht nachgekommen zu sein.

Die AWO-Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden haben nach Einschätzung Pürsüns eine sehr intransparente Konzernstruktur mit mehreren Tochterfirmen geschaffen. „Sowohl Zweck der Gesellschaften als auch Auswahl der Geschäftsführung sind sehr erklärungsbedürftig. Im Fall des Kollegen Taylan Burcu wird sich nun auch der Ältestenrat damit befassen“, erklärt Pürsün in Bezug auf einen Landtagsabgeordneten der Grünen, der für eine AWO-Tochter tätig gewesen war. „Wir Freie Demokraten fordern Taylan Burcu auf, seinen Posten im Landtagspräsidium so lange ruhen zu lassen, bis die Angelegenheit geklärt ist“, sagt Pürsün.

Für den sozialpolitischen Sprecher, der sich auch als Frankfurter Stadtverordneter mit den Vorfällen bei der AWO beschäftigt, ist das Thema „ein unglaublicher Skandal“. Pürsün sagt: „Es sieht so aus, als sei die AWO ein Selbstbedienungsladen, in dem Steuergeld als Beute genommen wird. Die Verquickung der AWO mit einer Partei und Politikern ist schädlich und muss, wie der gesamte Skandal, aufgeklärt werden. Ebenso müssen veruntreute Mittel zurückgeholt werden“, fordert Pürsün.