Gesundheitsämtern
„Wir laufen sehenden Auges in den Kollaps des Öffentlichen Gesundheitsdienstes“, warnt Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Er sei sprachlos gewesen, als er die Antwort des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration auf seine Anfrage gelesen hat. Aus der Antwort geht hervor, dass die hessischen Gesundheitsämter erhebliche Schwierigkeiten haben, freie Arztstellen zu besetzen. Sie haben Sorge, ihre gesetzlichen Aufgaben künftig nicht mehr in vollem Umfang erfüllen zu können. Das betrifft zum Beispiel die Koordination der Bekämpfung von multiresistenten Erregern, Impfberatungen und Untersuchungen in Kindertageseinrichtungen.
„Das sind unhaltbare Zustände“, sagt Pürsün und erinnert daran, dass gleichzeitig neue Herausforderungen auf die Gesundheitsämter zukämen – zum Beispiel, wenn das lokale Gesundheitsangebot künftig in den Ämtern zu koordinieren ist. „Hier ist außer den Kommunen und Kostenträgern auch die Landesregierung gefordert“, mahnt der gesundheitspolitische Sprecher. Der zuständige Minister Kai Klose (Grüne) müsse seine Kompetenzen wahrnehmen. „Wir erwarten vom Minister eine Antwort darauf, wie die Pflichtaufgaben der Gesundheitsämter künftig erfüllt werden sollen“, sagt Pürsün.