Bündelung im Landesamt für Gesundheit kommt zu spät
„Diese Unterstützung von Seiten des Landes hätte viel früher kommen müssen“, kommentiert Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, die heute von Gesundheitsminister Kai Klose angekündigte Einrichtung eines Landesamtes für Gesundheit. Pürsün sieht sich in seiner Kritik an der Ausstattung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), die er nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder geäußert hatte, bestätigt und bedauert, dass die Landesregierung erst jetzt und damit viel zu spät reagiert. „Es sind fast zwei Jahre vergangen, in denen die Gesundheitsämter wegen schlechter personeller und technischer Ausstattung nicht in der Lage waren, die in der Pandemie erforderliche Nachverfolgung des Infektionsgeschehens sowie Quarantäne- und Isolationsverfügungen zu gewährleisten, noch ihre eigentlichen Aufgaben zu erledigen.“
Bereits vor Corona waren die hessischen Gesundheitsämter nur unzureichend ausgestattet gewesen. Spätestens mit Beginn der Pandemie hätte Gesundheitsminister Klose eine bessere Unterstützung durch das Land sicherstellen müssen. Pürsün erinnert daran, dass zum Beispiel Schuleingangsuntersuchungen über einen längeren Zeitraum hinweg ausgesetzt worden waren. Auch die erst im Dezember erfolgte Reform des ÖGD sei keine Lösung für vorhandene Probleme gewesen. „Immerhin hat die Landesregierung nun endlich auch die Notwendigkeit erkannt und eingesehen, dass es nicht ausreichend ist, die Kommunen mit den aktuellen Herausforderungen alleine zu lassen. Minister Klose hat heute zum ersten Mal Einsicht gezeigt, dass die Landesregierung die Bewältigung der Pandemie bisher nicht ausreichend bewerkstelligt hat. Dass das Land nun eine Bündelung der dezentralen Strukturen des ÖGD vornimmt, ist als Aufwertung zu sehen.“