Vielfalt der Frankfurter Berufsschulen erhalten
„Frankfurts Schullandschaft versinkt im völligen Chaos. Der Vorstoß der Bildungsdezernentin, die Beruflichen Schulen an den Stadtrand auszulagern, damit mehr Plätze an Gymnasien in Innenstadtnähe errichtet werden können, stößt bei uns Freie Demokraten auf absolutes Unverständnis. Die Fehler der grünen Bildungsdynastie in dieser Stadt dürfen nicht zu Lasten der Berufsschülerinnen und Schüler gehen“, kommentiert Stefan von Wangenheim, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Römerfraktion.
Die Schaffung von zusätzlichen Plätzen an Gymnasien hat zurzeit höchste Priorität. Aus diesem Grund sei bereits vor der eigentlichen Erarbeitung der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans für Frankfurts Berufsschulen klar, dass diese für die Gymnasien zusammenrücken müssen. „Dass Dezernentin Sorge bereits jetzt eine derartige Unruhe bei den betroffenen Schulen verursacht, zeigt, wie verfahren die Situation an Frankfurts Gymnasien ist. Der steigende Druck scheint die Bildungsdezernentin zu völlig planlosen und unkoordinierten Handlungen zu verführen. Ihr scheint nicht bewusst zu sein, welcher kolossale Schaden dabei an Frankfurts Schullandschaft verursacht wird“, so von Wangenheim und erklärt weiter: „Die Julius-Leber-Schule ist einer der ersten Berufsschulen, die deutlich die Folgen der Priorisierung zu spüren bekommen. Bereits seit Jahren wartet die Schulgemeinde in der Innenstadt auf den dringend benötigten Erweiterungsbau in der Nachbarschaft. Nun werden plötzlich völlig unerwartet alle Pläne auf Eis gelegt. Stattdessen wird der Musterschule im Nordend das Gebäude in der Nachbarschaft der Julius-Leber-Schule als Dependance angeboten. Ein derartiges Ausspielen der unterschiedlichen Schulformen in Frankfurt ist unverantwortlich und wird von uns Freie Demokraten aufs schärfste kritisiert.
Hinzukommt, dass die Musterschule über die angebotene Dependance in der Seilerstraße alles andere als glücklich ist. Denn das Gebäude in der Innenstadt verfügt nicht über die notwendige Kapazität, um den Andrang auf das Gymnasium zu entlasten. Außerdem liegen zwischen der Musterschule und dem Gebäude in der Seilerstraße ein 20-minütiger Schulweg, der das Konzept der Schulgemeinde völlig durcheinanderbringen würde. Auch die gute Zusammenarbeit mit der Elisabethenschule wäre mit der angedachten Außenstelle der Musterschule nicht mehr gewährleistet. Es zeigt sich, dass die Schaffung von wahllosen Dependancen nicht die angespannte Situation an Frankfurts Gymnasium entlastet, sondern zusätzlich belastet. Für uns Liberale ist in der Debatte um die Berufsschulen eines klar: Die Vielfalt der Frankfurter Berufsschulen darf auf keinen Falle verloren gehen“.