Strategie gegen Hot Spots entwickeln, statt Sperrstunden zu verhängen

  • Sperrstunde ab 22:00 Uhr ist keine Lösung
  • Harter Schlag für die Gastronomie in Frankfurt
  • Strategie für Hot Spots entwickeln

Frankfurt/Main 06.10.2020 – Die Einführung einer Sperrstunde in Frankfurt ab 22:00 Uhr zur Eindämmung der Corona-Pandemie bewerten die Freien Demokraten im Römer als unverhältnismäßig und nicht zielführend. „Die aktuelle Entwicklung der ansteigenden Corona-Infizierungen nehmen wir Freie Demokraten sehr ernst. Dennoch finden wir, dass eine Sperrstunde sowie ein Alkoholverbot für bestimmte öffentliche Plätze in Frankfurt nicht zielführend sind. Was wir brauchen, sind klare Strategien zur Bewältigung von immer wieder entstehenden Hot Spots in Gemeinschaftsunterkünften, bei privaten Großfeiern sowie das Nicht-Einhalten von Hygienekonzepten“, betont Stephanie Wüst, wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Römerfraktion.

Besonders besorgt blicken die Freien Demokraten auf die Frankfurter Gastronomie, die seit Beginn der Corona-Pandemie unter den Maßnahmen besonders leiden und hohe Einbußen beklagen. „Mit der Sperrstunde ab 22:00 Uhr werden wir unsere Gastronomie endgültig in den Ruin treiben. Seit Monaten ringt die Branche um weitere Lösungen, um die Krise halbwegs zu überwinden. Wir alle haben mit Sorge auf die Herbst- und Wintermonate geblickt. Nachdem erste Hoffnungen durch die verlängerte Nutzung der Außengastronomie aufkamen, erfolgt nun mit der Sperrstunde ein harter Schlag für die Gastronomie“, kritisiert Wüst und erklärt weiter: „Was wir brauchen, sind stärkere Kontrollen zur Einhaltung der Hygieneauflagen. Alkoholverbote und Sperrstunden verlagern Zusammenkünfte nur und führen dazu, dass Menschen ohne die Wahrung eines Hygienekonzeptes und damit unkontrolliert zusammenkommen oder auch weiterfeiern“. Bezogen auf das Alkoholverbot appelliert Wüst an den Magistrat: „Insgesamt lehnen wir ein Verbot ab. Vielmehr sollten bei der Konzeption, Treffen im Freien auf bestimmte Bereiche zu fokussieren, Gastronomen und auch Clubbetreiber mit einbezogen werden.“

Verschärfungen und Lockerungen der Corona bedingten Maßnahmen müssen ständig überprüft werden. Vor allem müsse ein zweiter Lockdown verhindert werden. „Wir können dieses Virus nur gemeinsam eindämmen. Die Menschen, die sich an die Hygieneregeln halten und zur Eindämmung des Virus beitragen, dürfen nicht die Leidtragenden sein. Die Gastronomie unter Generalverdacht zu stellen, kann und wird aber auch keine Lösung sein. Wichtig ist, dass die Stadt die Einhaltung der Maßnahmen kontrolliert und bei Nichteinhaltung auch entsprechend sanktioniert und es müssen vorsorgliche Maßnahmen getroffen werden, damit z. B. Gemeinschaftsunterkünfte nicht zu Corona-Zentren werden“, fordert Wüst.