Sonnenkönig Peter Feldmann
Die FDP-Fraktion im Römer hat die Einrichtung einer „ständigen Vertretung“ Frankfurts in Berlin durch den Oberbürgermeister Peter Feldmann scharf kritisiert. „Keine andere Stadt in Deutschland erlaubt sich ein eigenes Büro in der Hauptstadt, aber ausgerechnet Frankfurt, wo man angesichts der angespannten Haushaltslage wirklich andere Sorgen hat, gönnt sich eine Repräsentanz in Berlin. Das ist aus unserer Sicht nicht nur überflüssig, sondern völlig daneben. Ich frage mich, was als nächstes kommt – diplomatische Vertretungen mit Apfelweinbotschaftern in allen Partnerstädten?“, sagte die Fraktionsvorsitzende Annette Rinn.
Wirklich verwunderlich sei dieser erneute Beweis der „Feldmannschen Großmannssucht“ allerdings nicht. „Der Oberbürgermeister legt ein Verhalten an den Tag, das zunehmend absolutistische Züge trägt. In den sechs Jahren seiner Amtszeit ist Peter Feldmann permanent durch nicht mit den Koalitionspartnern abgestimmte Alleingänge aufgefallen, die allein der Stärkung seiner eigenen Machtposition und der Mehrung seines Ruhms als Retter der Witwen, Waisen und Entrechteten dienen sollten. Ein besonders krasses Beispiel haben wir in der letzten Plenarsitzung erlebt, als er CDU und Grüne mit seinen überraschenden Ankündigungen zu entgeltfreien Kitaplätzen vorgeführt hat.
Es ist nicht bekannt, wer den berühmten Satz ‚l’état, c‘est moi“ tatsächlich geprägt hat. Zu Peter Feldmann würde er jedenfalls ebenso gut passen wie zum Sonnenkönig Ludwig XIV, den sich der Frankfurter Oberbürgermeister offenbar zu Vorbild genommen hat“, so Rinn.