Schulkonzept der Frankfurter FDP
Weniger Stress bei Hausaufgaben, individuelle Schulcoaches, höchstens 40-Stunden-Woche statt Überforderung. Überforderung von Schülerinnen und Schülern und Eltern muss ernst genommen werden.
Die Frankfurter FDP hat ein Schulkonzept beschlossen, das verstärkt auf Lernzeiten in der Schule statt auf Hausaufgaben setzt, eine Begrenzung der Wochenarbeitszeit für Schülerinnen und Schüler fordert und deutlich mehr pädagogische Betreuung außerhalb des Unterrichts beinhaltet. „Viele Familien berichten von langen Hausaufgaben- und Lernabenden und –wochenenden. Wir wollen, dass auch Schülerinnen und Schüler einen echten Feierabend haben und nicht alles mit nach Hause genommen werden muss“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der FDP Frankfurt, Maria-Christina Nimmerfroh.
Die Hausaufgaben sollen durch Wochenaufgaben oder individuelle Lernaufträge ersetzt werden, die auch in der Schule erledigt werden können. „Dafür brauchen die Schulen mehr pädagogische Mitarbeiter und andere Räume als Klassenräume. Die Idee ist, dass alle, die das wollen, alle schulischen Aufgaben auch in der Schule machen können,“ so Nimmerfroh weiter. So könne auch Überforderung schneller erkannt werden, heißt es in dem Papier.
„Das ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit“, erklärte Claudius Swietek, Vorsitzender des FDP-Kreisfachausschusses für Bildung.
„Nicht alle Eltern können zu Hause bei Schularbeiten helfen. Ob ein Kind in der Schule zurechtkommt, darf nicht vom Abschluss der Eltern abhängig sein.“ In der altersabhängigen Wochenschulzeit von maximal 40 Stunden soll alles zu erledigen sein, was zum erfolgreichen Schulbesuch gehört. „ Schulen müssen dafür die entsprechende Unterstützung der Schülerinnen und Schüler leisten“, heißt es in dem Papier. „Schülerinnen und Schüler müssen die Schule ohne Nachhilfe und Eltern bewältigen können. Was dazu fehlt, müssen die Schulen vermitteln“, so Nimmerfroh. „Dazu reicht der normale Unterricht sicher nicht aus. Das können Lehrer nicht nebenbei leisten.“
Das neue Konzept soll auch einen aktiven Beitrag zur Prävention leisten: Schulangst und Stresssymptomen soll mit einer stärkeren Trennung von Schule und Freizeit und Familie begegnet werden. Schülerinnen und Schüler, denen Schulversagen droht, sollen eigene Schulcoaches bekommen. „In diesen Fällen müssen wir mehr tun, um den Schulabbruch zu verhindern“, so Swietek.