Neues Konzept für E-Kinos: Freie Demokraten freuen sich über unternehmerisches Bekenntnis zur Innenstadt
Magistrat soll auf Projektpartner zugehen, um unnötige Ausgaben einzusparen
Die Frankfurter Unternehmer Florian Joeckel, Oemer Enrique Erol, Sven Seipp und Joachim Richter haben bekannt gegeben, zusätzlich zu den bestehenden Konzepten Massif Central (Bethmannhof) und Massif Arts (Escherheimer Landstraße) das Projekt Massif E an den Start zu bringen. Mit einem neuen Nutzungs- und Finanzierungskonzept, das gemeinsam mit der Betreiberfamilie Jaeger ausgearbeitet wurde, soll das Gebäude der früheren E-Kinos an der Hauptwache wieder zu einem Anzugspunkt in der Innenstadt werden. Die Freien Demokraten freuen sich über diese positive Entwicklung und loben das unternehmerische Bekenntnis zur Frankfurter Innenstadt.
Lieb: In unserem Mittelstand steckt viel Kraft
Dr. Thorsten Lieb, Kreisvorsitzender der FDP Frankfurt und Mitglied des Deutschen Bundestags: „Als traditionsreicher Familienbetrieb dienten die E-Kinos über Generationen als kultureller und sozialer Treffpunkt in Frankfurt. Ich freue mich sehr, dass die Betreiberfamilie Jaeger mit dem Team des Massif Central eine Lösung gefunden hat, diese Historie in eine vielversprechende Zukunft zu überführen. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Verantwortung zu übernehmen und etwas Neues zu wagen, verdient Respekt. Beispiele wie dieses zeigen, wie viel Kraft in unserem Mittelstand steckt und warum wir gut daran tun, die unternehmerische Basis in Frankfurt und Deutschland zu stärken. Allen Beteiligten gilt mein herzlicher Glückwunsch.“
Maiwald: Bestand kostenbewusst neu denken ist Königsdisziplin
Frank Maiwald, Schatzmeister der FDP Frankfurt und Bundestagskandidat im Wahlkreis Frankfurt 1: „Als Volkswirt sind für mich Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit Ressourcen wichtige Prioritäten. Bestand zu nutzen und neu zu denken, ohne die Kosten aus dem Blick zu verlieren, ist in jeder Umgebung die Königsdisziplin. Dem Team des Massif Central ist es gelungen, mit dem Bethmannhof eine exponierte Immobilie nach langem Leerstand zu einem Fixpunkt der Innenstadt zu machen. Ich bin überzeugt, dass dies auch an der Hauptwache gelingen kann. Der Magistrat sollte sehr genau hinsehen, wie Projekte erfolgreich aufgezogen und umgesetzt werden können. Der Kontrast zwischen der Agentur des städtischen Wandels, deren Mehrwert sich nicht ohne weiteres erschließt, und dem privat finanzierten realen Anwendungsfall wenige hundert Meter weiter, könnte kaum schärfer sein.“
Maiwald, der in der FDP Frankfurt das Thema Kultur auch im parteiinternen Fachausschuss verantwortet, weiter: „Im bestehenden Koalitionsvertrag der Frankfurter Stadtregierung hatten wir festgehalten, dass wir die Schaffung eines Ortes für Filmfestivals unterstützen wollen. Massif E hat angekündigt, mit dem großen und überregional bekannten ‚Lichter Filmfestival‘ in die konkrete Planung einzusteigen. Das ist eine weitere gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts, zeigt es doch, dass sich solche Projekte mit engagierten Menschen auch privat realisieren lassen. Aus unserer Sicht kann der Punkt von der To-Do-Liste gestrichen werden. Die Stadt sollte auf die Projektpartner zugehen und das Gespräch suchen, um sicherzustellen, dass nicht unnötig Geld der Steuerzahler ausgegeben wird.“
Wüst: Stadt muss an der Hauptwache echte Verantwortung übernehmen
Stephanie Wüst, stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Frankfurt und Wirtschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt am Main: „Die Attraktivität der Innenstadt steht und fällt mit der Zeil und dem Areal an der Hauptwache. Einzelhandel und Gastronomie, aber auch touristische Angebote können nur dort auf Dauer erfolgreich sein, wo sich Menschen gerne aufhalten und Zeit verbringen wollen. Das ist an der Hauptwache und entlang der Zeil derzeit nicht immer der Fall. Wir alle wissen, dass sich dort Grundlegendes ändern und die Stadt echte Verantwortung übernehmen muss. Wir Freie Demokraten kritisieren, dass mit einem wiederholten Beteiligungsprozess erneut viel Zeit verloren geht und Kosten entstehen, lediglich um ein Konzept für temporäre Maßnahmen zu erstellen. Das ist unbefriedigend, denn die Hauptwache und deren B-Ebene sind weitaus mehr als ein verkehrlicher Umsteigeort. Sie ist wesentlich für das Image unserer Stadt, zentraler Anlaufpunkt für viele Einzelhändler, Gewerbetreibende oder Mitarbeitende aus den umliegenden Büros. Auch woran es mangelt, ist bekannt. Unsere Koalition hatte bereits im September 2021 einen großen Wurf angekündigt, Bürger beteiligt und eine Vision vorgestellt. Den Anspruch, nun auch Maßnahmen umzusetzen, haben wir Freie Demokraten weiterhin.“
Einen konkreten Ansatzpunkt der politischen Gestaltung, der schnell umgesetzt werden könnte, sehen die Freien Demokraten in der Überarbeitung der städtischen Werberichtlinien, um den Einzelhändlern u. a. auch digitale Werbung zu ermöglichen. Wüst abschließend: „Was in anderen deutschen Großstädten bereits gang und gäbe ist, fehlt in Frankfurt bislang, und das als internationalste Großstadt Deutschlands: großformatige Digitalscreens an und in Geschäftshäusern. Die Nachfragen mehren sich. Leider wurde bereits eine Idee eines Pilotprojekts am ehemaligen Karstadt-Gebäude abgelehnt.
Diese Haltung tut der Innenstadt und unserer Zeil nicht gut. Umso höher schätze ich das Engagement, die E-Kinos wieder mit Leben zu füllen. Ohne die Hand nach öffentlichen Mitteln auszustrecken, lösen die Projektpartner ein Problem und bekennen sich dabei ausdrücklich zu unserer Innenstadt.“