Konzeptstudie zur Hauptwache gibt Anlass zur Hoffnung

Die vom Magistrat vorgestellte Konzeptstudie des Abgangs zur B-Ebene an der Hauptwache gibt Anlass zur Hoffnung, dass das vorhandene hässliche Loch in naher Zukunft endlich einer städtebaulich befriedigenden Lösung weichen wird. Die FDP Römerfraktion habe sich zwar bisher grundsätzlich für einen sogenannten Deckel ausgesprochen, um Raum zur Gestaltung eines urbanen Platzes in Nachbarschaft zum historischen Gebäude der Hauptwache zu schaffen. Die vom Stadtplanungsamt präsentierte „bestandsnahe Umgestaltung“ habe aber das Potential einen belebten, architektonisch ansprechenden Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen.  

Sebastian Papke, planungspolitischer Sprecher: „Für uns ist entscheidend, dass nach dem jahrelangen Stillstand jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt. Die derzeitige Situation zwischen Hauptwache und Zeil ist eines Stadtmittelpunktes unwürdig. Nach der Sperrung der Hauptwache für den Durchgangsverkehr im Jahr 2009 hatte der damalige Magistrat zwar für Verkehrsberuhigung gesorgt; er hat es aber auch viele Jahre versäumt, dem gewonnenen zentralen Platz eine adäquate innerstädtische Aufenthaltsqualität zu verschaffen. Die Konzeptstudie weist in die richtige Richtung. Belebung der Hauptwache einerseits, aber auch der Blick auf einen vertretbaren Kostenrahmen im Vergleich zu einer Deckellösung. Mit Citydecks, Schatten und Kühle spendenden Bäumen sowie einer belebten Zwischenebene mit kultureller Nutzung haben wir die Chance, das pulsierende Herz der Stadt angemessen zu gestalten und zu nutzen.

Bei allen kreativen Ideen zum Umbau des Abgangs darf aber auch die B-Ebene nicht vergessen werden. Sie befindet sich ebenfalls seit Jahren in weiten Teilen in einem inakzeptablen, vernachlässigten Zustand. Wer hier zur U- oder S-Bahn möchte, ist bemüht, so schnell wie möglich zu den Bahnsteigen zu gelangen und die düsteren Gänge der Zwischenebene hinter sich zu lassen. Auch für diese Bereiche bedarf es des Konzeptes für eine Aufwertung. Bei aller Freude über die Konzeptstudie gibt es für uns aber einen Aspekt, der nachdenklich stimmt. Das Schillerdenkmal, das seit 1955 an der Taunusanlage steht, wird wohl bedauerlicherweise in absehbarer Zeit nicht an seinen historischen Standort zurückkehren können, den es 1938 verlassen musste. Dennoch wollen wir diesen Gedanken weiterverfolgen“.