Kinder- und Jugendtheater in Planungen für Großprojekt Städtische Bühnen einbeziehen
„In unserem aktuellen Antrag fordern wir den Magistrat auf zu prüfen, wie ein Kinder- und Jugendtheater in die Überlegungen für einen Neubau oder eine Sanierung der Städtischen Bühnen aufgenommen werden kann“, informiert der kulturpolitische Sprecher der FDP-Römerfraktion Stefan von Wangenheim und erläutert zwei Möglichkeiten: „Das Kinder- und Jugendtheater könnte unter dem Dach der Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz sowohl unabhängig und eigenständig von den Städtischen Bühnen bleiben oder als neue Sparte in den Gesamtbetrieb integriert werden. Vorhandene Kompetenzen und Strukturen ̶ zum Beispiel in Verwaltung, Technik, Theaterpädagogik ̶ könnten genutzt und entsprechend ausgebaut werden. Schauspieler, Sänger, Bühnen- und Maskenbildner wären für die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendtheaters sowie die jungen Talente unmittelbar erreichbar.“
„Die finanzielle Belastung, die auf die Stadt durch die Sanierung oder den Neubau der Städtischen Bühnen zukommen wird, ist immens“, betont Stefan von Wangenheim. In der Machbarkeitsstudie wurden dafür knapp 900 Millionen Euro veranschlagt. „Diese Kosten waren zu Beginn 2017 ̶ als der Magistrat beauftragt wurde ein eigenständiges Kinder- und Jugendtheater zu planen und ein Konzept für die Umnutzung und Sanierung des Zoo-Gesellschaftshauses zu erarbeiten ̶ noch nicht bekannt. Selbst wenn die Kosten für Sanierung und Neubau der Theaterdoppelanlage weit unter den genannten 900 Millionen Euro bleiben, ist ein Umdenken für das Kinder- und Jugendtheater zwingend erforderlich. Beide Großprojekte sollten gemeinsam geplant werden, damit die finanzielle Belastung für die Stadt nicht noch größer wird. Gleichzeitig soll das Kinder- und Jugendtheater keine bedrohende Konkurrenz für die vielen bestehenden freien und mobilen Kinder- und Jugendtheater darstellen, sondern sich vielmehr mit diesen vernetzen. Die Theatergruppen der freien Szene könnten weiterhin mit ihren Stücken und theaterpädagogischen Angeboten zu ihrem jungen Publikum direkt in die Stadtteile kommen. Diese Theaterarbeit direkt vor Ort – für Schulen, Kindergärten etc. – ist besonders wichtig und sollte auch weiterhin unterstützt werden“, meint Stefan von Wangenheim.