Kampagne „Frankfurt zeigt Respekt“ ist misslungen
Als misslungen hat der rechtspolitische Sprecher der FDP-Römerfraktion, Uwe Schulz, die von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat initiierte Kampagne „Frankfurt zeigt Respekt“ bezeichnet. Die FDP begrüße ausdrücklich die von der Kampagne verfolgte Zielsetzung, den respektvollen Umgang miteinander zu fördern und Diskriminierung und Ausgrenzung zu begegnen, hält es aber für kontraproduktiv, so wie bei der vorliegenden Plakataktion geschehen, mit Klischees, Stereotypen und einfach strukturierten Bildern zu arbeiten, die, statt den Schutz bestimmter sozialer Gruppen zu gewährleisten, diese letztlich der Lächerlichkeit preisgäben.
So komme beispielsweise die klischeehafte Darstellung auf dem Plakat zum Ausdruck, das gegen Homophobie Position beziehen solle. Die dortige Darstellung eines Freddie Mercury Verschnitts mit Bart und Ohrring möge zwar der Vorstellung des deutschen Kleinbürgers von homosexuellen Männern entsprechen, erfasse aber nicht die Lebenswirklichkeit. Auf dem Plakat gegen Sexismus und sexuelle Belästigung von Frauen, auf dem eine Frau mit langen blonden Haaren und stark aufgetragenem Lippenstift zu sehen sei, werde das Bild der Frau als „hübsches blondes Dummchen“ klischeehaft kultiviert. Die Frau werde wiederum auf ihr Aussehen und ihre Stellung als Schwester eines Bruders reduziert. „Die Zeichnung eines derartigen Frauenbildes ist geradezu reaktionär“, betont Schulz. Jeder Mensch genieße unabhängig von seinem Aussehen Schutz vor sexuellen Übergriffen. Auch sei nicht nachvollziehbar, weshalb auf dem Plakat, mit dem gegen Rassismus aufgrund der Hautfarbe Stellung bezogen werden solle, der dortigen Person eine rosa Brille aufgesetzt werde, um sie lächerlich zu machen. „Da die Plakataktion intellektuell niveaulos und misslungen ist, fordern wir Freie Demokraten den Magistrat auf, die Kampagne einzustellen und für Agenturen neu auszuschreiben“, erklärt Schulz. Die jetzige Kampagne mache deutlich: Gut gemeint ist nicht gut gemacht.