Jetzt die Stadt von morgen entwickeln: Frankfurt, Smart City!

01.03.2021

Mittwochnachmittag, 15:20 Uhr. Sie stehen in der Berger Straße, als eine Studentin Sie nach dem Weg zur Bockenheimer Warte fragt. Sie empfehlen die U-Bahn, denn die U4 braucht gerade einmal 12 Minuten – besser geht es um diese Uhrzeit nicht! Dabei hatte die junge Frau Glück, Sie getroffen zu haben. Denn hätte sie sich auf Google verlassen, wie es Ortsunkundige weltweit machen, wäre das Ergebnis weniger hilfreich gewesen: Zwei Kilometer Fußmarsch zum Ostbahnhof, Einstieg in den RE4620 um 16:22 Uhr, Weiterfahrt mit der S5 ab Hauptbahnhof bis Frankfurt-West und weitere 850 Meter Spaziergang, um die Bockenheimer Warte gegen 16:55 Uhr zu erreichen. Warum?

Frankfurt tut sich schwer mit der Digitalisierung, zu oft regiert altes Denken in einer neuen Zeit. Lange weigerte sich die Stadt, U-Bahn-Fahrpläne als Open Data bereitzustellen und für externe Dienste nutzbar zu machen. Erst vor kurzem hat sich das geändert, dank jahrelangem Einsatz der FDP – die Zeiten, in denen Touristen ohne RMV-App kreuz und quer durchs Stadtgebiet geschickt wurden, können dann hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Andere Ärgernisse bleiben hingegen bestehen: Wie oft haben Sie sich geärgert, auf der Suche nach einem Parkplatz mehrere Runden durch die Stadt drehen zu müssen? Wann standen Sie zuletzt vor einem überquellenden Mülleimer am Mainufer und haben sich gefragt, ob man das nicht besser lösen könnte? Wofür hätten Sie Ihre Freizeit lieber genutzt, als im Wartezimmer einer Behörde zu sitzen, um eine Meldeadresse zu ändern oder ein Auto zuzulassen?

Die Smart City bietet den Rahmen, um Frankfurt digital weiterzuentwickeln – insbesondere in Mobilität, Umwelt und Verwaltung. Sie setzt auf technologische Innovationen, um die Stadt konsequent auf die Bedürfnisse der Bürger auszurichten und damit fortschrittlicher, ökologischer und lebenswerter zu gestalten. Alles, was dieser Ansatz benötigt, sind eine leistungsfähige digitale Infrastruktur und der Wille, das Denken der 1990er Jahre in die Mottenkiste zu packen.

Wir Freie Demokraten wollen, dass Sie in Frankfurt in einem virtuellem Parkraumsystem mit vernetzter Sensorik Ihren Parkplatz bereits vor Fahrtbeginn reservieren und sich das langwierige Umherfahren sparen können. Abhängig von Verkehrsaufkommen und Verkehrsträgern können Parkflächen, Grünphasen oder Vorfahrtsregelungen angepasst und der Verkehrsfluss optimiert werden – gleichberechtigt für Autos, Fahrräder oder E-Roller und mit Platz für Carsharingangebote in Anwohnerparkgebieten. Sind die städtischen Verkehrsleitsysteme auf Systeme des autonomen Fahrens vorbereitet, können sich Fahrzeuge nicht nur ihren Platz selbst suchen, sondern unterschiedliche Verkehrsträger auch zu multimodalen Angeboten vernetzt werden. So finden und kombinieren Sie die Verkehrsmittel, die für Ihre jeweilige Fahrt am besten geeignet sind.

Auch smarte Mülleimer ermöglichen effiziente Abläufe, indem sie ihren Füllstand über Sensoren an die Entsorgungsbetriebe melden und den Zeitpunkt ihrer Leerung an den tatsächlichen Bedarf koppeln – so verhindern sie unnötige Fahrten in einen Teil des Stadtgebiets und erlauben dringend benötigte Leerungen in einem anderen. Intelligente Beleuchtungssysteme mit Bewegungssensoren helfen Fußgängern und Fahrradfahrern ihr Ziel sicher zu erreichen, schützen aber zugleich die Natur vor Lichtsmog, wenn gerade kein Bedarf an Beleuchtung herrscht. Letztlich gibt es auch im Bereich der Verwaltung Ideen, wie Prozesse stark vereinfacht und etwa über eine Blockchain-Technologie sicherer gemacht werden können – damit Sie zukünftig nur noch aufs Amt müssen, wenn es wirklich gar nicht anders geht.

Wo wir Freie Demokraten unseren Beitrag auf dem Weg zur Stadt von morgen sehen, lesen Sie in unserem Zukunftsprogramm. Schauen Sie doch mal rein.