FDP Frankfurt gleicht Wahlkampf-Emissionen aus

22.09.2021

Am kommenden Sonntag entscheiden die Wähler über die Zusammensetzung des 20. Deutschen Bundestags. Ein zentrales Thema im Wahlkampf ist die Frage nach dem Klimaschutz, der als Zukunftsthema auch die Arbeit der nächsten Bundesregierung prägen wird. Die Freien Demokraten setzen in ihrem Wahlprogramm auf das in der Energieerzeugung bereits bewährte System einer CO2-Deckelung und nutzen den Mechanismus, um ihren Wahlkampf in Frankfurt klimabewusst zu gestalten.

„Der Kontakt zu Wählerinnen und Wählern ist uns nicht nur im Wahlkampf wichtig, aber gerade in diesen intensiven Wochen bislang nicht ohne CO2-Emissionen zu stemmen“, erklärt Dr. Thorsten Lieb, Kreisvorsitzender der FDP Frankfurt am Main und Direktkandidat im Wahlkreis Frankfurt II. „Wir haben uns deshalb intensive Gedanken gemacht, wie wir unseren ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten können, und uns sehr früh zum aktiven Handeln entschieden.“ Den nun auslaufenden Wahlkampf haben die Freien Demokraten als Gelegenheit genutzt, eine erste CO2-Bilanz ihres Wahlkampfs in Frankfurt zu ziehen.

In beiden Frankfurter Wahlkreisen verteilten die Freien Demokraten in diesem Wahlkampf rund zwei Tonnen Flyer aus Papier, dessen Herstellung zu Emissionen von rund 1,4 Tonnen CO2 führte. Weitere Emissionen entstanden unter anderem durch den Transport von Wahlkampfständen (ca. 110 kg CO2) sowie das im Norden Frankfurts eingesetzte Flugzeug mit dem Banner „FDP wählen“ (ca. 370 kg CO2). Die Emissionen dieser Maßnahmen summieren sich auf rund 1,9 Tonnen CO2 – das entspricht laut Joint Research Centre der Europäischen Kommission etwa dem CO2-Ausstoß, den ein Bürger in Deutschland durchschnittlich in drei Monaten verursacht.

Bei der Wahl der Plakate fiel die Entscheidung wie schon bei vergangenen Wahlen auf eine nachhaltige Lösung, wie Frank Maiwald, Schatzmeister der FDP Frankfurt und Direktkandidat im Wahlkreis Frankfurt I, betont. „Plakate aus kaschiertem Papier können nach dem Wahltag nur verbrannt werden, was wir für wenig umweltfreundlich halten. Unsere Plakate bestehen aus einem vollständig recyclebaren Kunststoff und halten nicht nur der Witterung besser stand, sondern können nach dem Wahltag auch komplett in den Wertstoffkreislauf zurückgegeben werden.“ Eine Voraussetzung dafür sei jedoch, dass möglichst alle Plakate unbeschädigt wieder eingesammelt werden können, so Maiwald: „Werden Wahlplakate entwendet oder verunstaltet, kann das neben der Sachbeschädigung auch einen negativen Umwelteffekt haben. Schon ein Aufkleber kann das Recycling eines Plakats verhindern, selbst wenn er in humoristischer Absicht angebracht wurde. Wie hoch der Ausfall durch beschädigte Plakate liegen wird, werden wir aber erst in einigen Wochen beurteilen können.“

Um die CO2-Emissionen zu kompensieren, hat die FDP Frankfurt nun Zertifikate mit einem Äquivalent von drei Tonnen CO2 erworben. Lieb: „Wir gleichen damit nicht nur die rund 1,9 Tonnen CO2 aus, die in direktem Zusammenhang mit unserem Wahlkampf stehen, sondern gehen bewusst ein gutes Stück darüber hinaus. So decken wir auch zusätzliche CO2-Effekte ab, die etwa durch kleinere Give-Aways, Luftballons für Kinder oder durch Beschädigung entstanden sind.“ Sollte sich nach der Wahl ein höherer Wert an CO2-Emissionen herausstellen, will die FDP Frankfurt Zertifikate in entsprechendem Volumen nachkaufen, verspricht Maiwald: „Wir haben den Anspruch, die CO2-Auswirkungen unseres Wahlkampfes so gut auszugleichen, wie es nur geht. Das sehen wir als Ehrensache.“

Hintergründe
Die Freien Demokraten verteilten im Bundestagswahlkampf 2021 in Frankfurt insgesamt rund 100.000 Flyer, geliefert in 167 Kisten mit einem Gesamtgewicht von 835kg. Dazu kamen 100.000 Kurzwahlprogramme, geliefert in 84 Kisten mit einem Gesamtgewicht von 840 kg. Für den Transport der Wahlkampfstände wurden 120 Termine mit einem durchschnittlichen Anfahrtsweg von zwei Kilometern angenommen. Das eingesetzte Flugzeug hatte bei einer Fluggeschwindigkeit von rund 90 km/h inklusive Bannerschlepp einen Verbrauch von ca. 16 Litern Flugbenzin pro Stunde, in sechs Stunden summierte sich der Verbrauch auf rund 96 Liter.

Quelle
Joint Research Centre (JRC): Fossil CO2 and GHG emissions of all world countries, Luxemburg, 2020, S. 12.

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