Fachgutachten zur „Josefstadt“ sinnvolle Planungsgrundlage
Für die planungspolitische Sprecherin der FDP-Römerfraktion, Elke Tafel-Stein, und den Kreisvorsitzenden der FDP Frankfurt, Dr. Thorsten Lieb, ist das Ergebnis des Fachgutachtens eine gute Grundlage für die weitere Planung neuer Wohnquartiere im Frankfurter Nordwesten. Das wesentliche Ergebnis der Untersuchung, dass ein neuer Stadtteil unter klimatologischen, ökologischen und weiteren zentralen Gesichtspunkten realisierbar ist, sei ein sehr erfreuliches Signal für die weitere Stadtentwicklung und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bereitstellung dringend benötigten neuen Wohnraums.
Tafel-Stein: „Die vorgestellten Grundzüge einer möglichen weiteren Planung sind vielversprechend und entsprechen den grundsätzlichen Vorstellungen der Freien Demokraten für neues Bauen im Frankfurter Nordwesten. Die vorgesehenen Grünzüge sind nicht nur unter Umweltaspekten als wertvoll zu erachten. Sie geben zudem ein Raster für unterscheidbare Quartiere vor und helfen somit einen konturlosen Siedlungsbrei zu verhindern, wie wir ihn leider zum Beispiel teilweise am Riedberg vorfinden. Überschaubarkeit und urbane Dichte, wie sie die beliebten Gründerzeitvierteln kennen, sollten Vorbild vor allem für die Bebauung östlich der der Autobahn sein. Wir stellen uns hier Geschosswohnungsbau vor, entsprechend der Baudichte in der Nordweststadt und Praunheim. Westlich der Autobahn sollte die Dichte einer Bebauung geringer sein und sich in dieser Hinsicht dem Baubestand der Nachbargemeinden anpassen. Es darf auf keinen Fall ein harter Bruch der städtebaulichen Charakteristik an kommunalen Grenzen erkennbar sein. Wir stellen uns daher hier eine kleinteilige Bebauung etwa mit Reihenhäusern in Richtung Steinbach vor. Die Vorstellung des Planungsdezernenten, eine abschnittsweise und zeitlich gegliederte Bebauung von Ost nach West anzustreben, unterstützen wir. Denn es dürfte eine Weile dauern, bis die vorhandene Ablehnung der Planungsideen auf Seiten der westlichen Nachbargemeinden abgebaut sein wird“.
Für Thorsten Lieb ist es wichtig, dass einen Anbindung des ÖPNV und die Bereitstellung öffentlicher Infrastruktureinrichtungen wie Kitas und Schulen möglichst zeitgleich mit der Fertigstellung der ersten Wohnungen erfolgt. Lieb: „Fehler aus der Vergangenheit wie am Riedberg oder im Europaviertel sollten sich nicht wiederholen. Es macht keinen Sinn, Leute einziehen zu lassen, die dann nur mit dem PKW in die Innenstadt kommen oder einen langen Fußweg bis zu nächsten ÖPNV Haltestelle vor sich haben. Ich kann mir westlich oder nordwestlich zudem auch sehr gut ein neues Gewerbegebiet mit Autobahnanschluss vorstellen, so dass wir eine räumliche Nähe von Wohnen und Arbeiten kreieren. Das käme auch den Bewohnern der Nachbarkommunen zu Gute“. Um bei den westlichen Nachbargemeinden die Vorbehalte und den Widerstand abzubauen, komme es jetzt auf das Verhandlungsgeschick des Planungsdezernenten an. Lieb: „Mike Josef muss jetzt vor allem Vertrauen aufbauen, nach dem die bisher ungeschickte Kommunikation des Magistrates nur massiven Widerstand erzeugt hat. Ohne das Einverständnis aller betroffenen Nachbarkommunen wird sich eine bestandsverträgliche und von allen akzeptierte Bebauung nicht realisieren lassen“, unterstreicht Lieb.