Erziehermangel: FDP beschließt Maßnahmenkatalog

14.03.2019

Erziehermangel: FDP beschließt Maßnahmenkatalog zur Vergütung und zu mehr Ausbildungsplätzen

Dramatische Personalsituation in Frankfurter Kitas zwingt zum Handeln

„Die Personalsituation in den Kindertagesstätten wird zunehmend dramatischer. Es müssen immer mehr Gruppen verkleinert oder sogar geschlossen werden.“ So schildert die stellvertretende Kreisvorsitzende Maria-Christina Nimmerfroh das Ausmaß des Problems. Um dem massiven Erziehermangel in Frankfurt zu begegnen, hat die FDP einen Maßnahmenkatalog beschlossen. Im Bereich der Ausbildung soll die bisherige Fachschulausbildung durch eine duale Ausbildung wie in anderen Berufen ersetzt werden.

Damit verbunden ist auch die Einführung einer Ausbildungsvergütung. „Im Moment bekommen angehende Erzieherinnen und Erzieher praktisch gar nichts und müssen sehen, wie sie sich finanzieren. Das macht schon die Aufnahme der Ausbildung unattraktiv“, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses der FDP Ingrid Reineck. In Frankfurt sollen die Ausbildungsplätze von derzeit 360 auf 600 erhöht werden. Zudem soll der seit Jahren angekündigte Schulentwicklungsplan B (berufliche Schulen) zeitnah erstellt werden. „Ein weiteres großes Problem ist, dass ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher nicht in ihrem Beruf arbeiten. Über 30% der ausgebildeten machen nach der Ausbildung etwas anderes“, sagte die stellvertretende Kreisvorsitzende Maria-Christina Nimmerfroh.

Die FDP fordert eine Ursachenforschung und Einleitung von geeigneten Maßnahmen, um die Bereitschaft unter den Absolventinnen und Absolventen zu steigern, den Beruf aufzunehmen und langfristig im Beruf zu bleiben. Des Weiteren fordert die FDP einfachere und schnellere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen und Sprachförderung für ausländische Fachkräfte. „Vieles hilft nur langfristig, aber wir müssen dringend damit anfangen“, so der Kreisvorsitzende Thorsten Lieb.