Commerzbank-Arena der Eintracht zum Kauf anbieten
Die FDP-Römerfraktion hat die im aktuellen politischen Diskurs entstandene Idee aufgegriffen und fordert den Magistrat in einem Antrag auf, der Eintracht Frankfurt Fußball AG die Commerzbank Arena zum Kauf anzubieten. Das Grundstück, auf dem die Arena gebaut ist, soll dabei Erbpacht vergeben werden. Die FDP-Fraktion fordert darüber hinaus zu prüfen und zu berichten, welchen aktuellen Marktwert die Commerzbank Arena hat, wie hoch die Erbpacht für das Grundstück anzusetzen ist und inwieweit ein Verkauf der Commerzbank-Arena ohne europaweite Ausschreibung möglich wäre.
Uwe Schulz, verwaltungspolitischer Sprecher: „Die Eintracht Frankfurt Fußball AG zahlt zurzeit jährlich fast 10 Mio. Euro für die Stadionmiete und hat mit dieser finanziellen Belastung gegenüber anderen wirtschaftlich vergleichbaren Bundesligisten einen deutlichen Wettbewerbsnachteil. Die Konkurrenz ist – wie VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen oder Hannover 96 – entweder bereits komplett im Besitz einer eigenen Spielstätte oder – wie Schalke 04, Hamburger SV oder Mainz 05 – durch Ablösung von Kreditverpflichtungen auf direktem Weg dahin. Es liegt sicherlich im Interesse der Stadt, dass dieser für die Eintracht bestehende Nachteil abgebaut und somit ein substanzieller Beitrag zur dauerhaften Konkurrenzfähigkeit als Erstbundesligist geleistet wird. Der Nachteil wäre überwunden, wenn Eintracht Frankfurt Eigentümer des Fußballstadions ist. Zudem wäre die Eintracht als privatwirtschaftliches Unternehmen effizienter als städtische Verwaltungsbürokratien in der Lage, das Stadion neben der Fußballnutzung auch anderweitig profitorientiert zu vermarkten, etwa für die Durchführung anderer Veranstaltungen aus dem Bereich des Sports und der Kultur. Insbesondere wäre mit dem Grundsatz ‚Privat vor Staat‘ eine unter marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen optimale Ausnutzung der Commerzbank-Arena gewährleistet. Es ist in diesem Zusammenhang auch zu bedenken, dass für die Commerzbank Arena in den nächsten Jahren Sanierungsinvestitionen in Höhe eines zweistelligen Millionenumfangs notwendig werden. Vor diesem Hintergrund würde ein Verkauf eine erhebliche finanzielle Entlastung für die Stadt bedeuten. Der aufzurufende Verkaufspreis sollte sich am aktuellen Wert der Commerzbank-Arena zu orientieren und sollte von öffentlich bestellten und von der Industrie- und Handelskammer vereidigten Sachverständigen für Immobilienwesen mittels Gutachten festgestellt werden“.