Weltbeste Bildung

Von der Wiege bis zur Bahre setzen wir uns dafür ein, dass jeder Mensch sein Leben selbstbestimmt in allen Lebenslagen gestalten kann. Dafür braucht es weltbeste Bildung, die für uns nicht erst in der Schule, sondern bereits in der Kita beginnt. Darum setzen wir uns ein für einen Ausbau von Hort- und Krippenplätzen, für längere Öffnungszeiten und mehr Erzieher ein, sodass jeder Neufrankfurter von klein auf die besten Chancen erhält
und jedes Elternteil seinem Beruf nachgehen kann. 

Obwohl Bildung über die Zukunftschancen jedes einzelnen Menschen bestimmt, wird sie immer noch von der derzeitigen Koalition stark vernachlässigt: Marode Schulgebäude, veraltete Ausstattung, kaum Fortschritte bei der Digitalisierung und die andauernde Beschulung in Containern prägen den Schulalltag an Frankfurts Schulen. Wir Freien Demokraten möchten dies ändern und die Qualität der Schulen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen deutlich erhöhen. Für uns ist gute Bildung eines der wichtigsten Anliegen überhaupt.

Schulsanierung und neue Schulen

Schulsanierung und der Neubau von neuen Schulen haben für die Freien Demokraten Frankfurt eine hohe Priorität. In Frankfurt hat sich ein erheblicher Sanierungsstau aufgebaut, der nicht mehr tragbar ist. Außerdem braucht eine wachsende Metropole wie Frankfurt neue Schulen. Der lediglich einseitige Ausbau von Integrierten Gesamtschulen wird der Vielfalt der Kinder und Jugendlichen in Frankfurt nicht gerecht.

Daher fordern wir:

  • Frankfurt braucht neue Schulen: Dies sind vor allem Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen und Grundschulen in einigen Stadtteilen. Mit Blick auf Verlässlichkeit, die Planungssicherheit der Schulgemeinde und die kommunalen Finanzen setzen wir dabei von Anfang an auf feste Gebäude statt Provisorien.
  • Neue Schulen müssen von Anfang an gut durchdacht sein. Eine neue Schule ohne Konzept wirkt unattraktiv für Eltern und deren Kinder.
  • Schulbauten müssen zügiger renoviert werden, damit Lehren und Lernen wieder in einer angenehmen Umgebung stattfinden kann.
  • Lüftungsanlagen und Luftfilter sollen in Neubauten standardmäßig eingebaut werden. Nicht nur die Covid-19-Krise zeigt, wie wichtig gute und saubere Luft in den Klassenräumen ist. In Bestandsbauten soll in schlecht zu lüftenden Räumen nachgerüstet werden.
  • Die Sauberkeit der Sanitäranlagen soll dauerhaft durch Präsenzkräfte vor Ort gewährleistet werden.
  • Für die Europäische Schule muss ein geeigneter Standort in Frankfurt gefunden werden. Die Verlagerung der Europäischen Schule in eine andere Region/Stadt wäre ein großer Verlust für die Stadt und ihr Image.

Frühkindliche Bildung ausbauen – mehr Fachkräfte ausbilden

Eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung ist die Grundlage für Bildungsgerechtigkeit und ein lebendiges Aufstiegsversprechen. Es fehlen rund 400 Erzieher in Frankfurter Krippen und Kindergärten, um die Kapazitäten auszubauen. Der Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken, da mehr Erzieher das Rentenalter erreichen als Jüngere mit der Ausbildung fertig werden.

Daher wollen wir Freien Demokraten den Fachkräftemangel wie folgt beheben:

  • Umstellung der Fachschulausbildung zu einer klassischen dualen Ausbildung mit dreieinhalbjähriger Ausbildungszeit.
  • Einführung einer Ausbildungsvergütung (wie in der dualen Ausbildung üblich), um die Attraktivität der Ausbildung im ersten und zweiten Bildungsweg zu steigern.
  • Ausbau der jährlichen Plätze an den drei Frankfurter Fachschulen, an denen Erzieher ausgebildet werden, von 360 pro Jahr auf 600.

Familienfreundliche Stadt: Beruf und Familie in Einklang bringen mit frühkindlicher Bildung und Pflege von Angehörigen

Mit der Veränderung von Familienentwürfen gewinnt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer mehr an Bedeutung: Häufig wollen oder müssen beide Elternteile arbeiten gehen. Dabei ist es mitunter schwierig, die beruflichen Karrieren und das familiäre Leben unter einen Hut zu bekommen; dies gilt im Besonderen für Alleinerziehende. Für uns Freie Demokraten steht die Selbstverwirklichung jedes Einzelnen in allen Bereichen des Lebens an höchster Stelle. Aus diesem Grund sehen wir die Politik dazu verpflichtet, die notwendigen Angebote für Eltern zu schaffen, damit diese für sich und für ihre Kinder die besten Lösungen finden können.

Wir setzen uns ein für:

  • Betreuungsmöglichkeiten (Kita oder Tagespflege) für jedes Kind, um Kinder frühestmöglich zu fördern und Eltern zu entlasten. Das fördert die Chancengerechtigkeit und erlaubt Eltern das Ausüben ihres Berufs.
  • Flächendeckenden Ausbau von Hortplätzen.
  • Mehr Ganztagsschulen im Profil 3 (an fünf Tagen pro Woche in der Zeit von 7:30 Uhr bis 16:00 oder 17:00 Uhr Betreuung, Unterricht sowie verpflichtende Ganztagsangebote).
  • Kooperationen mit den Stadtteil-Vereinen, um ein zusätzliches Nachmittagsbetreuungsangebot anbieten zu können.
  • Eine Stadt Frankfurt, die mit gutem Beispiel vorangeht: Die Betriebskita für die Kinder von städtischen Mitarbeitern endlich umsetzen.
  • Kita-Öffnung für alle: Flexible Öffnungszeiten für eine Betreuungszeit von 16 oder 24 Stunden.
  • Spontankinderbetreuung stadtweit ermöglichen (s. World Kids Gallus) – damit Eltern, die noch keinen Betreuungsplatz für ihr Kind haben, z. B. Vorstellungsgespräche wahrnehmen können oder Weiterbildungs- und Sprachkurse besuchen können.
  • Verbesserte Rahmenbedingungen für Tagesfamilien und mehr Anreize für die Qualifizierung von Tagesmüttern und -vätern durch höhere Geldleistungen.
  • Betreuung in den Schulferien: Gemeinsam mit Vereinen eine Struktur schaffen, damit Eltern während der langen Ferienzeiten die Möglichkeit haben, ihre Kinder in eine adäquate Betreuung zu geben.

Grundschulen und Übergang 4/5

Es ist unser Anliegen, Mädchen und Jungen individuell entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedarfe zu unterstützen. Dazu bedarf es einerseits passgenauer Angebote der frühkindlichen Bildung, aber auch einer grundlegenden beziehungsvollen Pflege und Betreuung, die das Kind in den Mittelpunkt stellt. Dieses Zusammenspiel muss gewährleistet sein und erfordert ein gut ausgebildetes und geschultes Personal. Ziel ist es, die persönlichen Stärken gezielt und die kognitive, aber auch motorische und sozial-emotionale Entwicklung eines jeden Einzelnen zu fördern. Defizite und besondere Bedarfe können somit bereits frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist gänzlich unstrittig, dass die frühkindliche Bildung ganz erheblich dazu beitragen kann, dass Kinder von klein auf bereits die besten Entwicklungschancen bekommen.

Daher fordern wir:

  • Kitaplätzen in allen Stadtteilen ausbauen.
  • Umgehend mehr Stellen schaffen für mehr qualifiziertes Personal.
  • Auszubildenden in Erziehungsberufen finanziell unterstützen.
  • Hortplätze zur weitergehenden Betreuung.
  • Genügend Hortplätze in allen Stadtteilen bis der Ganztagsausbau abgeschlossen ist.

Grundschulen sind der Ort, an dem unsere Kinder die Grundfertigkeiten in Lesen, Schreiben und Rechnen erwerben sollen. Gleichzeitig soll dort ihre Neugierde auf darüberhinausgehende Lernbereiche und vor allem die Freude am Lernen als solches, allein und miteinander, geweckt werden.

Daher fordern wir:

  • Aufbau einer angemessenen Ausstattung der Grundschulen nach deren Bedarf, sowohl analog als auch digital.
  • Ausbau von bewährten Schulmodellen – Mehr Grundschulen mit Eingangsstufe!
  • Offenheit für die Entwicklung neuer Modelle und Methoden oder deren Übernahme, wenn diese den Anforderungen genügen. Die Evaluation muss zeitgleich, umfassend und kritisch erfolgen. Scheitern ist erlaubt!

Der Wechsel auf die weiterführende Schule ist für Kinder und Eltern von großer Bedeutung. Sie sollen sich so stressfrei wie möglich darauf vorbereiten können. Es ist die Aufgabe der Politik, das zu ermöglichen.

Daher fordern wir:

  • Ausreichend viele und in zumutbarer Zeit erreichbare Schulplätze in allen Schulformen.
  • Ein klares, transparentes Verfahren der Platzvergabe.
  • Zusätzliche Schulprofile auf Landesebene einrichten.
  • Die zumutbaren Fahrtzeiten für Schülerinnen und Schüler auf grundsätzlich maximal 30 Minuten absenken.
  • 20% der Schulplätze nach Noten vergeben auf Grundlage von Art. 59 Abs. 2 der Hessischen Verfassung (Der Zugang zu den Mittel-, höheren und Hochschulen ist nur von der Eignung des Schülers abhängig zu machen).
  • Vorrang für Geschwisterkinder.
  • Schwerpunkte der Schulen als Aufnahmekriterium.
  • Schnelle Information über die Aufnahme an der Erst- oder Zweitwunschschule.
  • Unverzügliche Information über freie Kapazitäten und laufende Aktualisierung, damit Eltern ihren Schulwunsch anpassen können, wenn sie das möchten.

Digitales Lehren und Lernen

Die riesigen – in Frankfurt aber häufig brachliegenden – Potenziale digitaler Bildung wollen wir an den Frankfurter Schulen nutzen. Die Zeit während der Covid-19-Pandemie hat angedeutet, welche Möglichkeiten in digitaler Bildung liegen. Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendliche durch die Schule frühzeitig und kompetent zu einem souveränen und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien befähigt werden. Bildung ist hierzu der Schlüssel.

Daher fordern wir:

  • Alle Frankfurter Schulen müssen schnellstens mit einem offenen WLAN in allen Räumen ausgestattet werden. Zur Sicherheit sollen Jugendschutzfilter eingebaut werden.
  • Kinder und Jugendliche sollen mit Tablet-PCs (iPads) ausgestattet werden. Dies kann zielgerichtet über Leihgeräte, aber auch über private Endgeräte realisiert werden. Sozial schwächere Familien müssen bei der Anschaffung unterstützt werden.
  • Zur digitalen Mindestausstattung eines jeden Klassenraumes gehören Beamer, Steuerungs-Laptop oder Tablet, Dokumenten-Kamera, WLAN.
  • Die digitale Infrastruktur von Schulverwaltungen muss deutlich verbessert werden. Hierzu zählen u.a. auch Tools wie digitale Klassenbücher, digitale schwarze Bretter oder auch digitale Kurswahlen.
  • Alle Frankfurter Schulen müssen schnellstens ans leistungsfähige Glasfasernetz angeschlossen werden.
  • An jeder Frankfurter Schule soll eine Stelle für eine IT-Fachkraft geschaffen werden. Bei kleineren Schulen kann dies auch im Verbund geschehen.
  • Den umgehenden Abruf der Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“.
  • Bei den Investitionen in die digitale Schulinfrastruktur sind die Wünsche aus den einzelnen Schulen zu berücksichtigen. Die sinnlose Anschaffung von Hardware, die nicht auf den Bedarf der Schulen passt, soll vermieden werden.
  • Die Auftragsvergabe für Ausstattung und Ausbau von zeitgemäßer Infrastruktur soll auch von den Schulen selbst an die Privatwirtschaft erfolgen dürfen.
  • Die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sollen zusammen mit dem Medienzentrum Frankfurt bedarfsgerecht ausgebaut werden.
  • Schaffung von Leuchtturmschulen mit Schwerpunkt Digitalisierung & IT-Technik. Hierfür kommen vor allem auch berufliche Schulen in der Metropolregion, aber auch ausgewählte Grundschulen in Frage.

Ganztagsschulen

Viele Schulen in Frankfurt sind bereits zu Ganztagsschulen ausgebaut worden. Wir brauchen aber nicht nur einen quantitativen Ausbau. Um diese Schulen weiter zu unterstützen und optimieren, benötigen wir eine wirkliche „Qualitätsoffensive“ für die Nachmittagsbetreuung an unseren Schulen. Die derzeitigen Maßnahmen des sozialdemokratisch geführten Schuldezernats reichen nicht aus.

Daher fordern wir:

  • Ein Angebot von Ganztagsschulen, das sich individuell an die Bedürfnisse der Familien anpassen kann.
  • Schulsozialarbeit sollte auch im Nachmittagsbereich weiter ausgebaut werden.
  • Die Vergabekriterien für Schulkantinenbetreiber müssen neu definiert werden: Der Schulkonferenz sollte bei der Vergabe ein Mitspracherecht eingeräumt werden.
  • Die Ferienbetreuung sollte vor allem im Grundschulbereich weiter ausgebaut werden.
  • Um die Fremdsprachenkompetenz zu stärken, sollten am Nachmittag und in den Ferien hierzu mehr Angebote gemacht werden.

Gutes Lernen – Schulklima stärken

Ein gutes Schulklima ist für den Lernerfolg und das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen essenziell. In einem angenehmen Umfeld fällt nicht nur das Lernen leichter, sondern es kann auch den Spaß an der Schule steigern oder erstmals entfachen.

Wir fordern:

  • Die Schaffung und ggf. den Ausbau von niedrigschwelligen und kurzfristig verfügbaren psychologischen Beratungsangeboten vor Ort an den Schulen, um gerade an Grundschulen die Prävention von Mobbing und Gewalt zu verbessern.
  • Das Problem des Übergewichts von Kindern und Jugendlichen an den Schulen zu adressieren und anzugehen. Dafür sollen Eltern mindestens einmal pro Jahr auf Elternabenden auf das Problem hingewiesen und im Umfeld der Schule die Bewegungsanteile erhöht werden.
  • Die Entwicklung von Programmen zur Prävention von psychischen Störungen, da Schulangst und Depressionen zunehmen. Besonders sollten hier die Risikofaktoren gezielt ermittelt werden.
  • Die Vernetzung von Schule, Jugendamt, staatlichem sowie städtischem Schulamt, um die Überwachung der Schulpflicht konsequent und effizient durchzusetzen. Sollten Eltern das Gefühl haben, dass eine Schule die Kontrolle und Durchsetzung der Schulpflicht vernachlässigen, müssen sie die Möglichkeit erhalten, diese Schulen zu melden.
  • Schulcoaches für betroffene Kinder und Jugendliche bei drohendem Schulversagen. Die Verteilung der Schulcoaches sollte zentral geplant werden, da der Bedarf an den einzelnen Schulen stark variieren dürfte.
  • Räume für neue Lernkonzepte, wie z. B. Computer-, Stillarbeits- und Gruppenarbeitsräume.