Stärkung des Frankfurter Niddatals als Naherholungsgebiet

Als Teil des Grüngürtels ist das Frankfurter Niddatal ein wichtiger Umwelt-, Freizeit- und Standortfaktor. Die Aufwertung und die angemessene Pflege der städtischen Grünflächen sind für eine hohe Lebensqualität unverzichtbar. Sie dienen den Bürgerinnen und Bürgern als unverzichtbare Naherholungsgebiete. Grünflächen im Allgemeinen und Naturschutzgebiete im Besonderen (welche stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden müssen) tragen dazu bei, Bürgern und vor allem Kindern die Natur näher zu bringen. Nur so können sie lernen, diese zu schätzen und zu schützen.

Das Niddatal als Naherholungsgebiet ist zu erhalten und aufzuwerten. Die Qualität der Wege, der Verweilmöglichkeiten und der Flächen für sportliche Aktivitäten sind zu verbessern:

Die Wege entlang der Nidda sind deutlich zu verbreitern, da unterschiedliche Gruppen die Uferwege im starken Maße nutzen. Wenn möglich, sollten die Wege in Geh- und Fahrradwege getrennt werden.
Die Beläge der Niddawege und Zuwege sollten wasserdurchlässig und wetterfest sein. Die Unterführungen unter den Brücken müssen auch tagsüber ausreichend beleuchtet werden.

Die Anzahl der Bänke soll bedarfsgerecht erhöht werden. Die Bänke sollten auch (zumindest teilweise) zwischen Fluss und Weg stehen, damit ein ungestörtes Verweilen am Fluss möglich wird.
Müllbehälter sollten bei jeder Bank stehen. An stark genutzten Stellen sollten die Behälter ausreichend oft geleert werden. Ein Schutz vor Vögeln ist ratsam. Die Installation von Sitzgruppen sollte an ausgesuchten Stellen geschehen, bei denen man auch den Fluss „erleben“ kann.

Bereiche für sportliche Aktivitäten wie Fußball, Skaten etc. sollen weiterhin angeboten werden (z.B. Skatepark Bonames etc.). Wiesen, die für Freizeitspiele (Fussball etc.) geeignet sind, müssen besser gepflegt werden (glattere Oberfläche, kürzerer Rasen etc.). Lehrpfade für Schulklassen und Spaziergänger sollten angelegt und beworben werden. An geeigneten Stellen sind Wildblumen- und Kräuterwiesen anzulegen.

Es gilt den begonnenen Weg, die Nidda zu renaturieren, fortzusetzen.

An geeigneten Stellen sind Flachwasserzonen zu schaffen.
Die Alt-Arme sollten zumindest tlw. einseitig eingezäunt werden, um das Gewässer und die Tierpopulation vor Hunden und Menschen besser zu schützen. Die Biotopqualität kann z.B. durch Anpflanzung von Schilf, Bäumen (dadurch Beschattung möglich) und z.T. auch durch Erhöhung des Wasserdurchflusses gesteigert werden. Der sich in manchen Alt-Armen absetzende Schlamm muss von Zeit zu Zeit ausgebaggert werden, da sonst die Wasserhöhe immer mehr abnimmt und dies ggfs. zu Fischsterben führt. Bach- und Altarmzuläufe sind wieder herzustellen. Bestehende Rohrzuleitungen und Ableitungen sind zu vermeiden, ggfs. durch Rückbau.

Der Bewuchs am Niddaufer ist inselartig zu erhalten und/oder z.T. wieder aufzuforsten. Mit dieser Maßnahme wird die Vogelpopulation besser geschützt. Den invasiven Tier- und Pflanzenarten, die heimische Arten bedrohen, muss aktiv Einhalt geboten werden. Hundebadeplätze sollten an geeigneten Stellen angelegt und ausgeschildert werden.

Der Hochwasserschutz muss – unter Einbeziehung der Nebenflüsse – eine wichtige Rolle spielen. Die möglichen Änderungen des Grundwasserspiegels (z.B. durch Rückbau der Wehre) und die Wasserqualität (Fluss-, Alt-Arm-, Oberflächen- und Grundwasser) sollten mehrmals jährlich überprüft werden.
Die von der EU gewünschte Fischwanderung durch den Einbau von sogen. rauen Rampen bzw. Fischtreppen wird durch den Umbau bzw. Stilllegung der Wehre möglich. Fische können so flussauf- und flussabwärts wandern und ablaichen. Rampen oder Treppen sind an den Stellen der stärksten Strömung anzuordnen, da sich Fische dorthin orientieren.