Frankfurt braucht ein gründerfreundliches „Startup-Ökosystem“

1. Gründerstandort-Frankfurt – ein Thema für die Prioritätenliste der Stadt

Das Thema „Entwicklung Gründerstandort Frankfurt“ – gehört auf die Prioritätenliste der Stadtpolitik. Die Rahmenbedingungen sind zu verbessern. Viel von der künftigen Prosperität des Wirtschaftsstandortes Frankfurt hängt davon ab, wie erfolgreich gegründet werden und der Zugang zum Kapital geschaffen werden kann. Halbherzige Projekte, wie der gerade geschlossene MAINRAUM, sind nicht hilfreich. Gründer brauchen vernetzte Player, Hilfe beim Zugang zum Kapital, Infrastruktur, und nicht einfach nur verbilligte Büromieten, um Leerstände in nicht attraktiven Lagen aufzufüllen.

2. Mehr Miteinander zwischen Stadt und Gründerszene

Die Aktivitäten der Stadt Frankfurt sind – was die Förderung von Gründern angeht – halbherzig. Gefragt ist zum einen eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Wirtschaftsförderung Frankfurt, um die Gründerszene nachhaltig unterstützen zu können. Aber auch die Sichtbarmachung der Gründerszene ist notwendig. Wir brauchen keine zwei Gründerpreise, die in der Stadt von unterschiedlichen Institutionen (WiFö und BusinessAngelsRheinMain) vergeben werden, sondern eine gemeinsame Veranstaltung, die über die Grenzen der Stadt ausstrahlt.

Darüber hinaus fehlt es an einem Gründer-Zentrum, das den Namen verdient. Die Gründerszene braucht eine sichtbare „Verortung“ in der Stadt. Ein solches Projekt kann nur gemeinsam zwischen Stadt, Politik und Privatwirtschaft umgesetzt werden.

3. Neue Struktur der Gründerförderung

Die Stadt sollte ein Budget als Anlauffinanzierung bereitstellen, mit dem – effizienterweise über eine kleine, private Struktur via Outsourcing – die Aktivitäten (siehe oben unter 2.) anschubfinanziert und Sponsoren gewonnen werden können. Auch der Schulterschluss mit bestehenden Organisationen soll gesucht werden, z.B. BA-FRM als größter deutscher Business Angels Verein (900 Startups p.a. bewerben sich für Finanzierung, 5-10 p.a. werden finanziert, diverse Gründer-/Privatinvestorenunterstützung usw.)

4. Runder Tisch zum Gründungsstandort Frankfurt

Wir setzen uns für einen runden Tisch und /oder private-public Ausschuss ein, bei dem die Stadt gemeinsam mit Gründer-Organisationen und potentiellen Kapitalgebern dieses Thema anschieben.

5. Künftige Erweiterung der Aktivitäten auf die gesamte Rhein-Main-Region

Um zeitliche Verzögerungen zu vermeiden, sollte die Kernstadt Frankfurt mit ihrem „StartupÖkosystem“ zunächst vorangehen und Erfahrungen sammeln. Mittel- und langfristig sind diese Aktivitäten jedoch auf die gesamte Rhein-Main-Region auszudehnen und dann auch gemeinsam zu koordinieren und zu finanzieren. Wenn die Rhein-Main-Region geschlossen agiert, kann sie eine Effektivität und Schlagkraft entwickeln, die an die derzeitige „Gründer-Hauptstadt“ Berlin heranreicht, zumal die hiesige Wirtschaftskraft und das Ausbildungsniveau wesentlich höher sind.