Aktiv und lebenswert
Attraktive Sport und Freizeitaktivitäten sind ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der Gesundheit der Bürger und die Lebensqualität unserer Stadt. Sport und Vereine leisten einen großen Beitrag, dass soziale Kompetenzen und gesellschaftliche Regeln von Fairness im Umgang miteinander früh gelernt und gelebt werden. Wir wollen deshalb, dass die Stadt Frankfurt eine attraktive Infrastruktur für Sport- und Freizeitmöglichkeiten bietet.
Dazu gehören zum einen flächenmäßig ausreichende, von allen Stadtteilen aus erreichbare und gut ausgestattete Sportflächen und Freizeitanlagen und zum anderen die Unterstützung von Sport- und Freizeitorganisationen, insbesondere von Vereinen. Die finanzielle Förderung durch die Stadt ist dabei eine wichtige Voraussetzung für uns, damit Vereine über das unmittelbare Sport- und Freizeitangebot hinaus zum friedlichen und toleranten Miteinander in unserer Stadt beitragen und allen Bürgern unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion und Sexualität offenstehen.
Orientierung über Sportangebote und Möglichkeiten anbieten
Wir wollen eine Übersicht über das gesamte Frankfurter Sportangebot erstellen: Über eine interaktive Sportkarte sollen sich Frankfurter über Breiten- und Freizeitsport sowie über Sportanlagen und Bewegungsräumen, die mit Geräten ausgestattet sind, informieren und diese lokalisieren können.
Zustand und Bestand von Sportstätten evaluieren
Es soll eine Bestandsaufnahme aller Sporthallen, Sportplätze und Sportstätten in Frankfurt und eine Potenzialanalyse initiiert und durchgeführt werden, die beispielsweise über den Renovierungsbedarf von Sportstätten berichtet. Sowohl Bestandsaufnahme als auch Potenzialanalyse sind frequentiert unaufgefordert der Stadtverordnetenversammlung und den Ortsbeiräten vorzulegen.
Freizeitsport breit aufstellen und ermöglichen
Wir wollen den Stellenwert von Sport, insbesondere von Freizeitsport, erhöhen und das Angebot für Nicht-Trendsportarten ausweiten. Sportstätten sollen deshalb so konzipiert, geplant oder umgebaut und erweitert werden, dass die Infrastruktur ein breites Sportangebot zulässt. Leichtathletikangebote wurden z. B. in den vergangenen Jahren zurückgebaut. Das ist nicht nur für den Vereinssport ein Verlust. Auch Sportangebote im schulischen Bereich brauchen diese Infrastruktur, um Bundesjugendspiele veranstalten zu können. Sportplätze und Sportstätten sollen bei der Planung von Neubaugebieten berücksichtigt werden.
Die frei zugänglichen Sportstätten, z. B. in Frankfurter Parks oder in den Stadtteilen, sollen möglichst viele Sportarten Raum geben. Zum Beispiel sollen nicht nur Bolzplätze gebaut werden, sondern auch andere Sportarten wie Handball, Basketball, Tischtennis in solche Sportstätten integriert werden. Ein Positivbeispiel hierfür ist der Hafenpark. Wo es sich anbietet, sollen diese Plätze sozial betreut werden. Außerdem soll – wo möglich – mit Jugendhäusern und der Sportjugend Frankfurt kooperiert werden. Insbesondere soll mit Frankfurter Mädcheneinrichtungen verstärkt zusammengearbeitet werden. Sportstätten und Bewegungsräume – insbesondere solche, die für Freizeitsport und Freizeitaktivitäten genutzt werden – sollen auch die sportlichen Interessen von Frauen und Mädchen abbilden. Hier sollen Frauen und Mädchen aktiv in die Neuplanung mit einbezogen werden.
Die Angebote auf Sportanlagen/Sportstätten müssen auch für Menschen mit Behinderung zugänglich sein. Wir wollen Teilhabe ermöglichen. Ein gelungenes Beispiel ist die geplante Margarete-Schütte-Lihotzky-Anlage in Praunheim.
Schulhöfe sollen, insbesondere im Innenstadtbereich an Wochenenden und – wo möglich – an Nachmittagen, für den Freizeit- und Breitensport geöffnet werden. Böden sollen sporttauglich gestaltet werden, beispielsweise durch einen Belag aus Kunststoffgranulat auf Schulhöfen, die Sportler aufgrund ihrer Ausstattung und Größe gut nutzen könnten.
Die Grünanlagensatzung sollte geändert werden, damit Sportkurse dort – nach Vergabe durch eine im Sportamt angesiedelte Vergabebörse – legal angeboten und durchgeführt werden können.
Hallenbelegung und Vergabebörse für eine transparente Platzvergabe
Die Frankfurter Sportvereine nutzen Sportplätze und Schulsporthallen – also städtische Infrastruktur. Diese Hallen- und Sportplatz-Belegung sollte alle fünf Jahre evaluiert werden, damit transparent über die tatsächliche Auslastung berichtet werden kann. Bei einer längeren Nicht-Belegung sollten die Hallen-/Sportplatzzeiten wieder an die Stadt gehen, damit diese Slots durch andere Sportvereine und Sportanbieter genutzt werden können. Hierfür wollen wir eine zentrale Stelle für die Vergabe von Sporthallen einrichten. Über eine solche Vergabebörse sollen auch Sportangebote in Parks geregelt werden, damit wir unsere Grünflächen nachhaltig schonen können. Schulsporthallen und Schwimmhallen sollen von außen zugänglich sein, damit sie ohne Durchgang durch die Schule für Vereine zugänglich sind.
Zentrale Anlaufstelle für Vereine einrichten
Die Vereine in Frankfurt haben für ihre Anliegen unterschiedliche Ansprechpartner. Beispielsweise gewährt das Sportamt Zuschüsse für die Umrüstung der Sportfelder auf Kunstrasen. Das Energiereferat hilft bei energetischen Sanierungen. Zuschüsse gibt es auch vom Land. Für Genehmigungen müssen sich die Vereine wieder an ein anderes Amt wenden. Ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten ist gut; Für die oft ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen ist es aber ein kaum zu leistender Mehraufwand, diese in Anspruch zu nehmen. Deshalb wollen wir eine zentrale Anlaufstelle im Sportamt einsetzen, die sich um die Fragen und Belange der Frankfurter Sportszene kümmert. Die Anlaufstelle sollte digital arbeiten.
Öffnung von Sportstätten für den Freizeitsport nötig
Sportstätten mit Außenanlagen könnten viel intensiver genutzt werden, ohne dass sich dies auf den Vereinssport auswirkt. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Sportanlagen auch für den Freizeitsport geöffnet werden. Über ein einfaches, unkompliziertes und unbürokratisches System wollen wir Freizeitsportlern Zugang zu den Sportanlagen verschaffen, z. B. über eine Frankfurt-Sport-App. Freizeitsportler sollen die Plätze nutzen können, aber auch so hinterlassen, dass der Vereinssport nicht eingeschränkt wird. Für die Vereine muss Rechtssicherheit bestehen.
Schwimmkompetenz erhöhen – bei Grundschülern beginnen
Wir wollen die Schwimmkompetenz bei Grundschulkindern erhöhen. Die Kinder brauchen mehr Schwimmkurse. Außerdem sollen mehr Wasserflächen (auch Lehrschwimmbecken in Schulen) geöffnet werden, damit auch außerhalb der Schulzeiten geschwommen werden kann. Eltern von Nichtschwimmern sollen über Angebote und Anreize aufgeklärt werden.
Sportereignisse: und Nachtturniere/Nachtevents sollen stattfinden
Wir wollen Sportevents im Breitensport, z. B. Fußball- oder Handball-Nachtturniere oder sogenannte Mitternachtsturniere, einfacher ermöglichen. Diese Turniere haben einen starken sozialen und integrativen Charakter.
Sport und Umwelt sinnvoll verbinden
Immer mehr Initiativen, die Umweltaspekte wie Vermüllung oder Wassernotstände thematisieren, verbinden ihre Anliegen mit sportlichen Aktivitäten. Plogging ist z. B. mittlerweile eine geläufige Sportart, die Joggen mit dem Einsammeln von Müll verbindet und so einen Beitrag für den Umweltschutz leistet. Die Stadt Frankfurt sollte rund um die Frankfurter Grünanlagen sogenannte Sammelpunkte einrichten, damit die Läufer nach der Plogging-Einheit unkompliziert und schnell den gesammelten Müll dort ablegen können. Unterstützt durch die „Stabstelle Sauberes Frankfurt“ kann die Plogging-Aktivität angemeldet werden und der gesammelte Müll schnell, unkompliziert und fachgerecht entsorgt werden.
Sport in seiner integrativen Funktion unterstützen
Sport und insbesondere der organisierte Sport leisten insbesondere im Bereich der Integration herausragende Arbeit in unserer Stadt. Wir wollen die Vereine ermutigen, sich offen und transparent zu präsentieren. Wir wollen daher Zuschüsse für Vereine auch an Integrationsleistung knüpfen: Vereine, die gesellschaftlich offen sind und gegen Fremdenhass aktiv werden, sollen bei der Vergabe von Zuschüssen bevorzugt werden.
Sport und Covid-19: Größere Räume zum Einhalten von Sicherheits- und Hygienevorschriften
Um den jeweiligen Sicherheits- und Hygienevorschriften gerecht werden zu können, sollten Vereine und Sportgruppen besser und effizienter unterstützt werden. Sie brauchen Lösungen für fehlende Übungs- und Trainingsmöglichkeiten. Den Mietern von Saalbau-Räumen soll z. B. schnell und unkompliziert ein größerer Raum angeboten werden als eigentlich vorgesehen, damit sie weiter trainieren können. Dies sollte, wenn möglich, auch ohne Preiserhöhung stattfinden.
Freizeit und Erholung
Der Grüngürtel rund um die Stadt und die Grünflächen innerhalb der Stadt haben eine wichtige Bedeutung für die Lebensqualität in Frankfurt. Erhalt, Gestaltung und Pflege der Grünflächen sind wichtig für das Stadtklima und die Aufenthaltsqualität. Mit Ausnahme des Stadtwaldes unterliegen die Freiflächen einer mehr oder weniger intensiven Nutzung durch Landwirtschaft, Gartenbau und als Erholungs- und Sportflächen. Wir wollen die ökologische Qualität dieser Flächen erhalten und verbessern, beispielsweise durch eine naturnahe und insektenfreundliche Begrünung. Wohnortnahe und gepflegte Grünanlagen sind für eine hohe Lebensqualität unverzichtbar und dienen als Naherholungsgebiet. Deshalb wollen wir die Bürger bei der Gestaltung und Pflege von Parkanlagen einbinden und unterstützen z. B. Projekte wie Baumpatenschaften.
Daher fordern wir einen Frankfurter Zukunftswald: Das Willkommenspaket für Neugeborene ist um einen Gutschein für einen Baumsetzling zu erweitern, der im eigenen Garten oder auf einer öffentlichen Grünfläche gepflanzt werden kann. Wir wollen in möglichst vielen Frankfurter Stadtteilen Flächen ausweisen, die als Mini-Wäldchen nach der Miyawaki-Methode umgestaltet werden, um die Klimaanpassung der Stadt zu verbessern. Die Ortsbeiräte sollen bei der Auswahl der Fläche miteinbezogen werden.
Viele Wege in Parkanlagen müssen ausgebessert und verbreitert werden, damit Fußgänger, Radfahrer und andere Parknutzer sie sicher und gut nutzen können. Wir wollen außerdem mehr Fahrradbügel an Spielplätzen oder Plätzen und Grünflächen aufstellen.
Die städtische Müllentsorgung in den Grünanlagen ist effizienter zu organisieren, wo möglich auch durch Nutzung von Sensoren an den Abfallbehältern (Smart-Waste-Anwendungen). Durch diese Sensoren kann das Grünflächenamt jederzeit digital einsehen, wann die Behälter geleert werden müssen, und so den Prozess effizient und schnell managen. Insbesondere nach Sommertagen, wenn Grünanlagen stark ausgelastet sind, muss der liegengebliebene Abfall schnell entsorgt und Abfallbehälter geleert werden. Wir appellieren an die Bürger, das vorhandene Angebot besser zu nutzen. Fehlverhalten sollte entsprechend des geltenden Bußgeldkataloges stärker sanktioniert werden. Damit die Menschen ihren Müll auch wegräumen können, bedarf es ausreichend großer Müllentsorgungsstellen an geeigneten Plätzen in den Parks, z. B. an den Grillplätzen, Liege- oder Hundewiesen.
Wir wollen mehr öffentliche Toiletten bereitstellen. Insbesondere im Innenstadtbereich, in Grünanlagen und Parks sowie in Einkaufsstraßen sollen mehr öffentliche Toiletten erreichbar und zugänglich sein. Die Standorte sollen mit dem jeweiligen Ortsbeirat abgestimmt werden.
Das Genehmigungsverfahren für vertikale Wandbegrünung und Dachbepflanzung zum Schutze der Umwelt soll unkompliziert möglich sein. Bepflanzung soll – solange sie niemandem schadet – auch von der Stadt ermöglicht und unterstützt werden, z. B. durch Urban-Gardening-Projekte oder Pflege und Erhalt der Frankfurter Streuobstwiesen.
Das wollen wir für Frankfurt erreichen:
- Ein Aktionsplan „Sauberes und sicheres Frankfurt“ mit Regelungen für Parks und öffentliche Grünanlagen.
- Die Müllentsorgung in Parks verbessern, vor allem in der Grillsaison, überfüllte Mülleimer durch Smart-Waste-Anwendungen vermeiden, und bedarfsgerechtes Entleeren organisieren.
- Mehr öffentliche Toiletten in der Innenstadt, in Parks und Einkaufsstraßen.
- Ein Frankfurter Zukunftswald und das Willkommenspaket für Neugeborene um einen Gutschein für einen Baumsetzling erweitern.
- Schulgärten und Naturprojekte unterstützen, die den Bürgern und vor allem Kindern die Natur näherbringt.
- Hundebeutel in Parks.
- Urban Gardening ermöglichen und Streuobstwiesen mit einbeziehen.
- Die Sanierung der Infrastruktur in den Parks und Grünanlagen.
- Stauden, Kräuter- und Blumenwiesen wo möglich anstelle von Wechselbeeten anlegen.
- Erhalt der ökologisch wichtigen Ausgleichsflächen für Frischluftzufuhr und Verbesserung des Stadtklimas.
- Die Wiederbelebung von stillgelegten Springbrunnen, z. B. auf der Verkehrsinsel am Eschenheimer Tor.
- Die Realitätsnahe Überarbeitung der Vorgartensatzung und so z. B. Fahrrad- und Mülltonnenplätze zulassen.
- Die vollständige Renaturierung der Nidda mit geschützten Bereichen entlang der Flussufer für Flora und Fauna.
- Den Rückbau von Maßnahmen der Kanalisierung von Flüssen und Bächen (ausgenommen davon ist der Main).