Verwaltungsprozesse optimieren

Die FDP Römerfraktion hält die Forderung des Personaldezernenten, 540 zusätzliche Personalstellen zu schaffen, zum jetzigen Zeitpunkt für unangemessen. Uwe Schulz, verwaltungs- und rechtspolitischer Sprecher: „Die Forderung nach zusätzlichem Personal kommt in schöner Regelmäßigkeit immer dann, wenn das Arbeitsaufkommen mit eingefahrenen Arbeitsprozessen unter den gegebenen Verwaltungsstrukturen immer schwieriger zu stemmen ist. Wenn dies der Fall ist, dann müssen zunächst die Strukturen und Abläufe kritisch hinterfragt und gegebenenfalls neu strukturiert werden. Erst dann kann man im zweiten Schritt entscheiden, mit welchem Personalaufwand die Aufgaben zu bewältigen sind. Strukturveränderungen innerhalb einer Organisation sind aufwändig und insbesondere für die betroffenen Personen unbequem. Da ist der Ruf nach neuen Stellen immer der bequemere Weg. Er ist aber auch mit erheblichen Kosten verbunden, insbesondere dann, wenn es sich wie im vorliegenden Fall um unbefristete Stellen handelt.

Der Kämmerer hat aus unserer Sicht recht, wenn er sich gegenüber der Forderung seines Magistratskollegen offenbar reserviert verhält. Die Folgekosten der Stellenausweitung einschließlich der Pensionsverpflichtungen, die dabei gern übersehen werden, wären beträchtlich. Die Argumentation des Personaldezernenten, besagte 540 Stellen hätten sich nach einer kritischen Durchsicht durch das Personal- und Organisationsamt als angeblich unabdingbar erwiesen, ist nicht schlüssig. Denn obwohl die ursprüngliche Forderungen nach der utopischen Zahl von 900 zusätzlichen Stellen deutlich reduziert wurde, so fehlt vor allem der kritischen Blick auf die Strukturen. Wenn im allein Sozialdezernat neue 250 Stellen gefordert werden, dann ist besonders in diesem Bereich eine unvoreingenommene Strukturkritik geradezu überfällig. Was der Reformdezernent im Bau- und Liegenschaftsbereich erfolgversprechend an Umstrukturierungen angestoßen hat, sollte sich die Sozialdezernentin als Vorbild nehmen“.